Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Januar 1996


Naturheilverfahren – ein ganzheitliches kybernetisches Krankheitsverständnis
– auch mit Bioresonanz

von P.-H. Volkmann

Die moderne Medizin lehrt uns, den Patienten mit seinen Stärken, Schwächen und Erkrankungen als die Summe seiner fachspezifischen Diagnosen und Therapien zu sehen. Dabei geht manches von dem, was den Menschen als Individuum ausmacht, verloren.

Unter streng naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise von Krankheitsentstehung und Krankheitsentwicklung könnten ganzheitliche Sichtweisen oft weiterhelfen. Wenn wir uns überlegen, wie vielfältig die Ursachen für ein Fieber sein können, wie z.B. Virus oder bakterieller Infekt, Vergiftungen verschiedener Stoffgruppen wie Toxine oder Enterotoxine, Wassermangel, Elektrolytstörungen etc. Wie monokausal ist andererseits die Endstrecke der Immunantwort des Körpers beim Fieber? So einfach ist auch oft die Therapie mit NSAR zur Fiebersenkung und einer damit einhergehenden Entzündung. Dabei stellen sich dem Naturheilkundler gleich mehrere Fragen.

Wenn wir mit gleicher Betrachtung z.B. an die vielgestaltigen Bilder der ( allergischen ) Hauterkrankungen herangehen, die oft rezidivierend auftreten und inzwischen bei Dermatologen, Allergologen, Pulmologen, Gastroenterologen, Rheumatologen etc. unter dem Begriff der Atopie jeweils im Fachgebiet gesehen werden ( können ), dann fällt auch für diese scheinbar sehr unterschiedlichen Krankheiten immer wieder auf, dass die ärztliche Behandlung über alle Fachgebiete oft mit genau den gleichen Substanzgruppen durchgeführt wird.


Schulmedizinische Kausalitäten in Krankheitsprozessen:

Jeder Mediziner weiß, dass Krankheitsentstehung an verschiedene Faktoren gebunden ist. Zu diesen Faktoren gehören u.a. die Genetik, die Disposition, die Exposition, die Nutrition, der Abusus unterschiedlichster Stoffe, das Milieu, die Bildung, der persönliche Umgang mit Stress, Bewegung Sport etc.

Wir kennen eine Reihe von Determinanten für bestimmte Krankheiten wie z.B. bei den Gefäßerkrankungen Nikotinabusus, beruflicher Stress oder familiäre Konfliktsituation, Fehlernährung und Fettstoffwechselstörungen, Wechselschichtarbeit sowie Bewegungsmangel.

Bis auf die Fettstoffwechselstörung gelten die gleichen Risiken beim Asthma bronchiale, wobei die Fehlernährung in vielen Fällen durch sogenannte Triggersubstanzen bei jedem Individuum unterschiedlich gekennzeichnet ist. Gleiches lässt sich bekanntermaßen auch für Migräne und verschiedene andere Kopfschmerzsyndrome sagen.

Selbst der Rheumatiker oder der Colitiker spricht individuell unterschiedlich auf die o.g. Noxen mit einer Exacerbation seiner Erkrankung an, die oft zunächst z.B. mit Steroiden unterdrückt wird. Interessant ist beim Colitiker, dass er durch parenterale Ernährung auch entlastet und symptomfrei werden kann.


Naturheilkundliche Kausalitäten in Erankheitsprozessen:

Die Naturheilkunde geht spätestens seit Pischinger von der Eubiose oder Dysbiose des Grundsystems der Autoregulation aus. In dieser Vorstellung wird der menschliche Körper als Summe seiner Kompartimente wie Muskelsystem, Nervensystem, Gefäßsystem etc. aufgefasst, die alle in der sogenannten Grundsubstanz ruhen. Dabei wird jede einzelne Zelle auch innerhalb ihres Organsystems von dieser Grundsubstanz umschlossen.

In diesem System findet Stoffaustausch und Informationsübertragung nur und ausschließlich durch Übertragungen in der Grundsubstanz statt. Leben ist ohne kybernetische Vernetzung und Reaktionen in und mit der Grundsubstanz nicht vorstellbar. Die Einzelzelle steht jeweils durch sie mit ihren Nachbarzellen im Austausch. Diese Vorstellungen des Kollegen Pischinger aus den 50er Jahren sind inzwischen durch elektronenoptische und histochemische Untersuchungen wissenschaftlich untermauert, wobei leider dem Pionier dieser Denkansätze weiterhin wenig Achtung gezollt wird.

Krankheit in diesem Verständnis heißt ganz allgemein Störung in der Regulation des Grundsystems. Gesundheit heißt ungehinderter Informations- und Stofftransport im Organismus. Vor diesem Hintergrund kann der Schulmediziner vielleicht besser den naturheilkundlichen Begriff der Entschlackung verstehen. Durch die o.g. schulmedizinischen Zusammenhänge werden Veränderungen in der Grundsubstanz moduliert, wobei genetische Faktoren die Grenzen der Regulationsfähigkeit des Systems vorgeben.


Medikation mit Allopathie versus z.B. Homöopathie:

Aus dem oben Gesagten gehen schon einzelne Aspekte der verschiedenen Denkrichtungen hervor. Trotzdem möchte ich kurz einige Facetten des pharmakologischen Konfliktes erhellen.

  1. Die Allopathie folgt in der Regel einer Dosis Wirkungsbeziehung Sie ist in gewissen Grenzen keine individuelle, sondern eine allgemeine Therapieform. Das lcommt u.a. in der Möglichkeit der Beweisführung durch Doppelblindstudien zum Ausdruck. Sie hat oft einen suppressiven oder substitutiven Therapieansatz. Die Medikamente sind häufig durch ein breites Nebenwirkungsspektrum gekennzeichnet. Die Verträglichkeit ist individuell variierend sehr unterschiedlich, was häufig zu Folgetherapien wegen der Nebenwirkungen führt. Das Behandlungsziel wird oft nur relativ kurzfristig definiert, wobei Langzeitfolgen wie z.B. beim Steroid-Einsatz die Zuckerstoffwechselstörung, Mineralstoffwechselstörungen oder Hautfunktionsstörungen weniger Beachtung finden. Ähnliches gilt für den Einsatz von Immunsupressiva im Kindesalter bei einer Neurodermitis oder Morbus Crohn. Für die Antibiotika kann allgemein gesagt werden, dass sie zum einen wegen der meist nicht vollständigen Elimination der Keime und z.T. auch wegen eines zu unkritischen Einsatzes zunehmend zu Resistenzbildungen führen. Dadurch kommt es zwangsläufig zu einer Eskalation der Therapie mit immer neueren, selektiveren und in der Regel auch wesentlich teureren Antibiotika. Trotzdem sterben Patienten auch heute noch vor allem in Kliniken an früher scheinbar apathogenen "Problemkeimen".
  2. Die Homöopathie mu8 als Informationstherapie keiner Dosis Wirkungsbeziehung folgen. Sie ist in der Regel eine Individualtherapie. Zur Indikationsstellung gehört die Frage nach der Spezifität, d.h. nach dem Organsystem bzw. Teilen davon wie z.B. Schleimhaut der Lunge, Muskeln, Gelenke, Milz. Sie variiert durch die Symptomatik, z.B. reichlich putrider Schleim, Kopfschmerzen, Bindehautreizung, Gliederschmerzen, rote oder blasse Schwellung, Entzündung. Sie variiert weiter durch die jeweiligen Modalitäten wie z.B. "nach Zugluft", "nach Durchnässen", "übler Schwei8geruch","Besserung durch Bewegung", "Verschlimmerung durch Wärme", "schlimmer um 3.00 Uhr morgens" etc. Sie ist weder eine suppressive noch eine substitutive Therapie. Sie ist am ehesten eine adjuvante unterstützende Therapie für die Selbstregulation des Grundsystems. Das kommt u.a. darin zum Ausdruck, dass die homöopathische "Antibiose" keinerlei Resistenzen kennt. Damit ist sie der Phytotherapie sehr ähnlich. Vielleicht kann der Wirkaspekt analog zur Impfung leichter verdeutlicht werden. Die Erstinformation an das Immunsystem führt zu einem kennen lernen eines Erregers. Der Zweitkontakt zu einem Wiedererkennen und dabei zu einer Steigerung der "Erkennungsfähigkeit" durch Zunahme der Marker. Bei jedem weiteren Kontakt kommt es selbst nach geringsten Dosen zu einer Boosterung des Immunsystems, die bei Überschreitung einer Schwellendosis weitgehend unabhängig von jeglicher Dosis Wirkungsbeziehung ist. Die Häufigkeit der Einnahme über den Tag ist wichtig nicht die Stoffmenge des Homöopathikums. Der Ansatz Gleiches mit Gleichem zu kurieren, wenn auch in winzigsten Informationsdosen, ist das große Verdienst S. Hahnemanns. Dass diese Therapieform, klug eingesetzt, auch bei zahllosen "Schulmedizinern und Verfechtern der Allopathie" sehr erfolgreich ist zeigen homöopathische Komplexmittel wie z.B. das Meditonsin oder die Salben Traumeel und Zeel, die inzwischen quer durch die Fachgruppen als Homöopathika unerkannt! nebenwirkungsfrei erfolgreich eingesetzt werden.

Informations- und Stofftransport im Grundsystem:

Als Ärzte haben wir in der Biochemie und Physiologie gelernt, dass chemische Vorgänge Aktionen und Reaktionen von Stoffen im Körper in meist wässrigem Milieu sind. Dabei ist es mir z.B. zunächst schwergefallen, die chemischen Reaktionen letztendlich nur als Austausch von Elektronen zu verstehen, durch den alle chemischen Prozesse zu beschreiben sind. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es lichtsensible Stoffwechselvorgänge im Körper gibt. Zunächst wurde diese Erkenntnis durch die Aufklärung der Ursachen der Rachitis evident. Durch die Ozon Problematik ist heute jedermann bekannt, dass bestimmte Krankheiten bis hin zu Krebserkrankungen durch Insolation ausgelöst werden können. Was ist hier die Energie, die die Information oder Fehlinformation in den Körper bringt! Wir kennen inzwischen den Dualismus der Energie als Welle und Teilchen aus der Quantenphysik. Wir kennen die Gesetze der Resonanz von Schwingungen in schwingungsfähigen Systemen. Wir wissen z.B., dass wir Infraschall nicht hören können. Wir wissen von den Waffentechnikern, dass sie uns mit Infraschall schwer schädigen oder gar töten können.

Warum ergeben sich Störungen in der Informationsverarbeitung des Grundsystems! Bekannt ist, dass die möglichen Schäden der Insolation genau zu bestimmenden Schwellendosen definierter Wellenlängen und Bestrahlungszeiten zuzuordnen sind. Wir können alle Wellenlängen, die für unser Leben lebensnotwendig sind, künstlich erzeugen.
Gesichert ist trotzdem, dass Mangel an natürlichem Licht jedes Individuum krank macht. Bekannt sind auch die Folgen des Zuviel (s.o.). Daraus lässt sich eine vom Regelmechanismus vorgegebene Bandbreite der Selbstregulationsfähigkeit ablesen, die nur in geringen Grenzen (einer Rasse) streut. Viel hilft viel ist bekanntermaßen ein falscher Slogan.
Durch die Wellenenergie des Sonnenlichtes kommt es bei der Umwandlung zu Wärme und zu chemischer Energie in den oberflächlichen Hautschichten auch zu einer Bildung und Häufung von Stoffwechselschlacken wie z.B. freien Radikalen, die bei geringen oder normalen Mengen durch die zirkulatorischen Ströme von Blut und Lymphe zur Entgiftung oder gezielten Nutzung im Körper verteilt werden.
Werden die Transportsysteme überfordert, kommt es zu lokalen Schädigungen aufgrund der Störungen im Grundsystem. Die schädigenden Stoffe sind in diesem Fall hochenergetisch nach den Denkansätzen der Quantenphysik, weil sie durch Energieaufnahme von Photonen entstanden sind. Damit sind sie auch schwingungsfähig, ähnlich den bekannten fluoreszierenden Substanzen, die man z.B. durch Belichtung energetisch "aufladen" kann.


Gesundheits- und Krankheits-"Ökologie":

Wer wie ich den menschlichen Körper als ein gesundes oder gestörtes Ökosystem versteht, merkt sehr schnell, dass blockierende Therapie -Verfahren zu langfristigen Schädigungen des Organismus führen müssen. Zum Verständnis kann z.B. die Sanierung eines Flusslaufes herangezogen werden. Aus den Umweltkatastrophen des Rheines wissen wir, dass es der Ausschleusung der Giftstoffe von Ciba Geigy oder Bayer bedarf, bevor sich eine renaturierte Flora und Fauna im "Frischwasser" des Flusses wieder einfinden. Kein vernünftiger Mensch käme darauf, zur Eindämmung einer Umweltkatastrophe den Rhein aufzustauen. Betrachten wir jetzt die Ökologie des Darmes, dann wissen wir, dass die akute Durchfallerkrankung eine "Inweltkatastrophe" unseres Körpers ist. Die Sanierung eines Darmes sollte analog zum Fluss in einer Verbesserung des Durchflusses und einer "Renaturierung" der Darmflora erfolgen. Schlie8lich versucht der Darm lediglich, ihn zerstörende oder krankmachende Substrate mit maximaler Geschwindigkeit auszuschleusen zur optimalen Entlastung des Organismus. Auch hier sollte die Sanierung von der Quelle zur Mündung erfolgen. Neben Blase und Darm haben wir als weiteres sehr wichtiges Ausscheidungsorgan die Haut. Sie steht in kybernetischer Wechselbeziehung zum Darmmilieu. Das ist immer wieder dann interessant festzustellen, wenn bei einem Akne – pustulosa - Patienten anstatt der obligaten Hauttherapie mit Antibiotika oder schälenden Substanzen lediglich eine allerdings sehr umfassende Ernährungsberatung mit möglicherweise anschließender Darmpilztherapie und abschließender Symbioselenkung durchgeführt wird.

Ein auf diesem Wege sanierter Darm hält bei weiter eingehaltener vernünftiger Ernährung auch die zu ihm gehörende Epidermis voll funktionsfähig. Nahrungsmittelekzesse mit Cola und Schokolade tafelweise "rächen" sich für den Patienten gut erlebbar und verstehbar sofort. Eine kurzfristig optimierte Ernährung setzt die Selbstregulation des Körpers wieder in Gang, was innerhalb einer Woche die Haut genesen lässt.

Zum Leben benötigen wir Sauerstoff wie jedes Ökosystem. Die moderne Lebensweise führt leider bei den meisten Patiencen zu einer schlechten Sauerstoffversorgung und -utilisation. Diesen Mangel können wir nur durch gezielte körperlichen Arbeit oder Sport ausgleichen. Wer zwei bis drei Wochen zum Schifahren geht in einer Jahreszeit oder bei Wetterverhältnissen, die kaum Sonne und Bräunung bieten, stellt trotzdem oft verwundert fest, dass sich ein Ekzem am Sternum ohne Therapie spontan gebessert hat oder verheilt ist.
Das gleiche Ekzem ist nach ca. vier Wochen wieder in voller Blüte, es sei denn, der Patient hat zwischenzeitlich z.B. sein Fahrrad wiederentdeckt und fährt regelmäßig mehrmals pro Woche seine Kilometer. Oder er macht eine Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie oder z.B. eine große Eigenblutbehandlung mit Ozon. Durch derartige Maßnahmen kann er aufgrund der Sauerstoffzufuhr den Effekt seiner Darmgesundheit und verbesserten Sauerstoffutilisation verlängern.
Die Haut das ist neben der Schleimhaut des Darmes und der Epidermis natürlich auch die Haut der Lunge, d.h. die Auskleidung der Alveolen, Bronchien etc. Genau wie der Darm oder die Epidermis kann die Lungenoberfläche als spezifisches Sekretionsorgan oder Reizorgan des Patienten reagieren.
Genau wie oben beschrieben hilft auch beim Asthma bronchiale sehr oft der regelmäßige Sport dreimal wöchentlich in einer Asthmasportgruppe. Der Abbau oder die Vermeidung von Stress führt bei allen bisher angesprochenen Krankheitsbildern oft auch zu einer spontanen signifikanten Verbesserung im Befinden des Patienten.

Die Ernährung mit für den Patienten belastenden Substanzen führt auch beim Asthmatiker häufig zu akuten Verschlechterungen im Allgemeinbefinden. Die Umweltnoxen sind bisher gar nicht erwähnt, deshalb aber nicht weniger wichtig. Leider werden Belastungen mit PCB’s, Formaldehyden, Lindan oder Dioxinen heute noch oft mit Öko Spinnerei abgetan. Als seien diese gesundheitsgefährdenden und krebserregenden Stoffe krankmachende "Modedrogen" !

Die im Einzelfall schädigende Noxe kann aber auch vom Zahnarzt kommen in Form einer nicht vertragenen Legierung oder eines unverträglichen Kunststoffes oder Füllmaterials. Quecksilber aus Amalgam, Thunfischen und Muscheln kann die Selbstregulation der Grundsubstanz soweit blockieren, dass ein seronegacives Rheuma oder eine Sarkoidose möglicherweise die regulatorische Endstrecke des Ökosystems Mensch sind.

Ganz besonders häufig sind es jedoch die zahllosen Beimengungen in unseren Nahrungsmitteln vom Apfel mit Spritzmittelresten über den Joghurt mit künstlichen Aromastoffen, Stabilisatoren, Antioxydantien und sonstigen "Geschmacksverbesserern" bis zum Zucker mit Bleichmittelresten und Talkum zur Verbesserung der Rieselfähigkeit.
Die vom Lebensmittelrecht erlaubten Zusätze sind in ihrer vom Verbraucher nicht zu steuernden Menge und Vielfalt nach meinem Dafürhalten die Hauptursache für die in Westdeutschland zu beobachtende Allergieentwicklung. Interessanterweise sind die Menschen in Bitterfeld trotz höchster Umweltbelastung wesentlich seltener Allergiker.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind nach meiner Einschätzung bei mindestens 50% der heute zu behandelnden Kranken eine Mitursache oder sogar die Hauptursache der Erkrankung. Der ältere Orthopäde hat am ehesten die Möglichkeit, bei Reflexion auf seine früheren Praxisjahre die exponentielle Zunahme der (scheinbaren) Fehlstatiken von der anscheinenden Beinlängendifferenz über den Beckenschiefstand bis zur Scapula alata mit Schultertiefstand oder -hochstand zu realisieren.

So, wie uns der Dermographismus bei hypererger Reaktion auf taktile Reize ins Auge springt, genauso springt die Fehlhaltung bei einfacher orthopädischer Untersuchung ins Auge: Bei Kindern und Erwachsenen, die besonders gern Fast Food oder Fertigprodukte aller Art zu sich nehmen! In solchen Fällen hilft keine Absatzerhöhung und auch die Krankengymnastik ist nur kurzfristig erfolgreich. Chirotherapeutisch fallen diese Patienten durch ständig wiederkehrende Schmerzsyndrome der Wirbelsäule auf, die kaum längerfristig zu stabilisieren sind.


Naturheilkundliche Testung von Noxen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

Es gibt sehr unterschiedliche Testverfahren in der Naturheilkunde. Von der AK, d.h. Applied Kinesiologie über die Messung der Thermoregulation nach Rost und die EAV, d.h. die Elektro-Akupunktur nach Voll oder Vegatestung nach dem Verfahren nach Norell bis zur Bioresonanz Diagnostik nach Brügemann oder Biotensor/Wünschelrute stehen uns viele Möglichkeiten offen. Exemplarisch möchte ich hier nur zwei Verfahren zum Verständnis näher erläutern:


Die Messung mit dem Vegatest als Schwingungsmodulationsmessung

Dabei wird die Veränderung des Leitwertes des Patienten, d.h. die Veränderung durch Bioresonanz mit einer Testsubstanz, gemessen. Die zugrunde liegende Entdeckung kam vom Kollegen Morell in den 70er Jahren, als er nach Messmöglichkeiten zum Nachweis der Akupunkturpunkte suchte. Die damals noch umstrittene Akupunktur, ein klassisches regulatives Naturheilverfahren mit gesichertem empirischen Hintergrund, ist Grundlage dieser Messung. (Sie ist auch das umfassendste stimmige kybernetische Modell des Menschen.)

Dabei wird ein Meridian Endpunkt z.B. an der Hand gesucht, der einen gut messbaren Leitwert von ca. 80 Teilstrichen ergibt. Bei Werten um 50Ts. kann man mit einem Potentiometer eine entsprechende Verstärkung eingeben zur Spreizung des Messbandes.

Dann werden die zu testenden Substanzen einzeln oder als Gruppen in den Schwingkreis gebracht und der Leitwert neuerlich gemessen. "Belastende" Stoffe führen zu einem signifikanten Abfall des Leitwertes, inerte Stoffe beeinflussen die Messung nicht.

Leitwertsenkungen können bei Bedarf in gleicher Messung mit" passenden" Medikamenten wie Homöopathika ausgeglichen werden. In diesem Fall hat man das entsprechende Medikament zum Ausgleich der Noxe gefunden. Interessanterweise werden solcherart ausgetestete Medikamente in der Regel vom Patienten sehr gut vertragen und führen meistens zu guten Symptomlinderungen oder Heilungen.

Störfeld Testung und Nahrungsmitteltestung mit AK

Die AK ist ein biokybernetisches Verfahren, das man in seinen Auswirkungen nicht glaubt, wenn man nicht selber damit getestet wurde. Entdeckt wurden die Grundlagen dieser Testung in den 30er Jahren von einem Physiotherapeuten in den USA. Als eigentlicher Entwickler der schlüssigen Systematik dieses heute immer noch im Ausbau und z.T. in Fluss befindlichen Muskeltestes gilt der Amerikaner Goodheart. Grundlage der AK ist die Muskeltestung.

Dabei werden Normoreaktive, d.h. normal vom Patienten steuerbare, von Hyporeaktiven und Hyperreaktiven Muskeln unterschieden. Die beiden letzteren unterscheiden sich in der Reizantwort dadurch, dass sie entweder gar nicht mehr (hypo) oder zu stark (hyper) auf eine definierte Gegenkraft reagieren.

Bei einer Testung auf ein Störfeld im Abdomen wird z.B. in Rückenlage mit dem zu testenden Quadrizeps ein Leertest zur Orientierung über die normale Muskelreaktion gemacht. Anschließend legt der Patient eine Hand flach auf den Bauch und der Muskeltest wird wiederholt. Liegt in dem unter der Hand liegenden Gewebe eine Störung vor, so wird die Muskelantwort schwach, d.h. der Patient kann definierten Gegendruck bei Druckerhöhung durch den Untersucher nicht mehr ausgleichen.

Über die Art der Störung ist damit noch nichts ausgesagt. Durch Einbringung von Testsubstanzen in dieses körpereigene Schwingungssystem kann man jetzt die jeweilige Reaktionslage des Patienten testen und so z.B. ohne Stuhluntersuchung einen Darmpilz als Störgröße ermitteln. Auf diese Weise kläre ich z.B. ohne Röntgen Sinusitiden oder Zahngranulome mit großer Treffsicherheit. Bei einzelnen Patienten sind Rö-Kontrollen wegen der anstehenden Wurzelsanierung gemacht worden bisher mit 100-prozentiger Richtigkeit der mit AK erhobenen Befunde.


Rationale Naturheilkundliche Therapie:

Nach dem Vorgenannten ist leicht nachvollziehbar, dass der Naturheilkundige alle Bemühungen darauf richten muss, die Selbstregulation des Grundsystems wiederherzustellen. Diesem Ziel werden soweit wegen der Schwere und Art der Erkrankung möglich alle Therapiemaßnahmen untergeordnet.

Bekannt sind z.B.:
  1. Die Fiebertherapie zur Beschleunigung der Abwehrprozesse bei Infekten, aber auch bei Carzinomen. Inzwischen ist sie auch von der Schulmedizin wiederentdeckt.
  2. Die Homöopathie mit der feinmodulatorischen Hilfestellung für der kranken Körper. Wie sie wirkt, wissen wir nicht. Dass sie wirkt, kann jeder sehen, der Augen hat zu beobachten. Dass nicht alles erfolgreich mit der Homöopathie behandelt werden kann, spricht nicht gegen sie. Kann das denn die Allopathie? Oder die Chemotherapie? Oder die Strahlentherapie? Dass sie aber in der Regel ein Krankheitsbild so kuriert, dass es nicht oder nicht so oft zu Rezidiven kommt, ist immer wieder von vorurteilsfreien Untersuchern zu bestätigen.
  3. Die Phytotherapie mit dem Einsatz der ganzen Pflanzendroge als Tee oder als alkoholischer Auszug für innere und äußere Anwendungen. Dabei ist immer wieder spannend zu sehen, dass die Pharmazie in lange verpönten Pflanzen plötzlich ein "Wirkprinzip" entdeckt, und dann die Substanz endlich auch schulmedizinische Anerkennung findet. Das schönste Beispiel ist hier die Mariendistel, deren Silibinin-Fraktion als einziger Stoff die Leber vor dem bis dato sicheren Knollenblätterpilztod bewahren kann.
  4. Die Ernährungstherapie dient der Verbesserung der Stoffwechsellage bei weitgehender Meidung physiologisch geringwertiger Nahrungsmittel ( s.o. ). Bei der heutigen Überernährung mit höchstkalorischen, durch Zusatzstoffe jeder Art belasteten Nahrungsmitteln der optimale Therapieansatz eines jeden Arztes. Sie ist leicht an die jeweiligen Erfordernisse wie Infektkost, Reduktionskost, Aufbaukost, Trennkost etc. anzupassen.
  5. Die Fastentherapie als Ausleitungs- und Entlastungsverfahren. Dabei werden durch Nahrungsmittelentzug / Stoffwechselschlackenentzug bei verstärktem Flüssigkeitseinsatz mit Ausgleich der Mineralstoffbilanz z.B. durch Molke u.ä. die wasserlöslichen Stoffwechselprodukte aus der Grundsubstanz abgebaut und über veränderte Stoffwechselwege oder Ausscheidungsoptimierung ausgeschieden.
  6. Die Physiotherapie zur Verbesserung der Kraft, der Muskelfunktion, der Körperhaltung und der Sauerstoffutilisation. Unter Berücksichtigung der Haltungsbilder nach F.X.Mayr ein klassisches Regulationsverfahren auch für das Intestinum.
  7. Die Regulationstherapie mit ihren unterschiedlichsten weiteren Therapieformen wie Akupunktur, Neuraltherapie, Bioresonanztherapie, AK, Sauna, Kneipp, Thalassotherapie, Klimatherapie und auch wieder das Fasten.
  8. Die Sauerstofftherapie mit und ohne Ozon zur Verbesserung der Oxydation. Dabei wird die Atmungskette verbessert sowie chronische Entzündungen oder Durchblutungsstörungen gebessert bzw. geheilt. Die therapieresistenten "restless legs" sind eine gute Indikation für eine große Eigenblutbehandlung mit Ozon.
  9. Die Ordnungstherapie, die in die oft chaotische Lebensführung und -einstellung des Patienten etwas Struktur bringen möchte. Das Ziel dieses Ansatzes ist einfach: Der Mensch braucht seine Anforderungen, um zu wachsen. Der Mensch braucht seine (schöpferischen) Pausen, um sich langfristig den Anforderungen stellen zu können. Fernsehstress oder Dauerberieselung jeder Art sind langfristig krankmachend.
  10. Die Gesprächstherapie / Entspannungstechniken mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe ohne Psychopillen. Selbst schwere halluzinatorische / neurotische Fehlentwicklungen sind zeitweise durch Entspannungstechniken wie AT und Hypnose oder Familiengespräche positiv zu beeinflussen. Davon unbeschadet gibt es sicher häufig psychiatrische Patienten, die einer Maximaltherapie mit AIlopathie zugeführt werden müssen.

Die Wohn- und Arbeitshygiene im Zusammenhang mit der Ordnungstherapie zur Entlastung oder Verbesserung der Stressverarbeitung des Patienten. Ziel dieser Gespräche ist die Erfassung schädigender Noxen, die gemeinsame Suche nach Lösungsmöglichkeiten und die Motivierung des Patienten zu sozialverträglichen Veränderungen in seinem Umfeld.


Schlussfolgerungen:

Im Gegensatz zur Schulmedizin ist die Naturheilkunde ganz offensichtlich ein sprechendes und oft ein langsameres Therapieverfahren. Der kausale Ansatz ist der Patient in allen Facetten seines Denkens und Handelns. Bei soviel Zuwendung ist die Naturheilkunde sicher auch ein teures ( Arzt-/Behandlungs-) Verfahren.

Wer diesen Therapieweg geht, sieht den Patienten bei Therapiebeginn zunächst sehr häufig. Nach Besserung seiner Beschwerden erscheint der Patient oft über lange Zeiten nicht wieder in der Praxis. Nicht, weil der Patient nicht wiederkommt, sondern weil er nicht sein nächstes Antibiotikum oder Steroid benötigt, seit er sein Verhalten gezielt an seine eigenen gesundheitlichen Verhältnisse angepasst hat.
Ein untrügliches Kriterium einer gekonnten effektiven Naturheilkunde ist der deutlich geringere Arzneimittelverbrauch. Die Einsparung hier wird aber bei weitem nicht aufgehoben durch die teurere Zuwendung, da der Patient mittelfristig gesünder und bewusster lebt. Außerdem sind die Homöopathika in der Regel traumhaft kostengünstig im Vergleich zur AIlopathie.

Nach dem Gesagten kann der Eindruckentstehen, dass die Naturheilkunde alles kann, die Schulmedizin nur mit Nebenwirkungen behaftet ist und demzufolge eigentlich überflüssig sei. Dass dem nicht so ist, zeigen uns z.B. die Chirurgischen Fächer, die Radiologie wie die Innere Medizin mit ihren modernen Diagnose und Therapieverfahren.

Dennoch sollten wir nicht so oft die Frage nach der tatsächlichen Ursache einer Erkrankung übersehen, wenn wir vordergründig z.B. einen Gas Kotbauch mit Lefax unkritisch behandeln oder ein vermeintliches Kaliumverlustsyndrom mit Mineralstoffen, weil wir möglicherweise selber Fehler bei der Diuretikatherapie oder Ernährungsberatung gemacht haben.

Interessant ist, dass gerade im pharmakotherapeutischen Bereich alljährlich Neuigkeiten über uns kommen, die schon in zwei bis drei Jahren oder wie beim Digitalis-Verriss nach ca. acht Jahren wieder obsolet sind. Der Naturheilkundler zieht seine fundamentalen Erkenntnisse aus der Zeit von 1800 oder 1910. Damit findet er sich in guter Gesellschaft mit den Vätern des BGB, das nun auch den 100. Geburtstag feiert und sich im Gegensatz zum GSG – bester Gesundheit erfreut!

 

Literaturverzeichnis:

1. Leitsymptome in der Homöopathischen Therapie von E.B. Nash, Haug Verlag 1988
2. Lehrbuch der Naturheilverfahren von K.-C. Schimmel, Hippokrates Verlag 1986
3. Bewährte Indikationen in der Homöopathie von M. Dorcsi, DHU Karlruhe 1989
4. Pädiatrische Praxis der Homöopathie von M. Wiesenauer, Hippokrates Verlag 1989
5. Praxis der Ozon Sauerstoff – Therapie von S. Rilling, vfm Verlag 1986
6. Biophysikalische Therapie der Allergie von P. Schumacher, Sonntag -Verlag 1994
7. Bioresonanz- und Multiresonanz-Therapie von H. Brügemann, Haug Verlag 1993
8. Sport- und Bewegungstherapie bei Inneren Krankheiten von R. Rost, DÄV Köln 1991
9. Applied Kinesiologie Schriftenreihe des Verlag für Kybernetische Medizin München
10. Orthomolekulare Aufsätze und Fachinformation Frau Prof. Gerhard, Uni Heidelberg, Department Gynäkologie und Fertilitätsforschung